Stephan Brüning erhält die Trainer B-Lizenz Leistungssport im Fechten

Prüfer und Absolventen (schwarz) mit ihren Schülern (weiß)

Als einziger norddeutscher Florett-Trainer besuchte Stephan Brüning (TSV Winsen) die B-Trainerausbildung des Deutschen Fechterbundes, die nur alle zwei Jahre stattfindet. Die Module fanden an 4 langen Wochenenden statt, erst in Tauberbischofsheim und danach im Fechtzentrum Heidenheim. Die Ausbildung fand zeitgleich mit den B-Lizenzen im Degen statt, als Nordlicht dabei war Kilian Stadter. Von den insgesamt 15 Trainern verteilten sich 13 auf den südlichen Bereich von Deutschland. Ausbilder im Florett waren Maik Schulz und Klaus Kotzmann, im Degen Walter Steegmüller und Rorik Janssen.

Die praktischen Lerneinheiten umfassten fast ausschließlich das Lektionieren. Als nächste Stufe der C-Lizenz, dem Erwerb und Stabilisieren von Aktionen, geht es bei der B-Lizenz insbesondere um die variable Verfügbarkeit und Folgehandlungen, die ein Athlet umsetzen muss. Der theoretische Teil umfasste unter Anderem Themen wie: Neuroathletik, psychologische Grundlagen, Reglement, Coaching & Psychoregulation, Sportwissenschaften und Trainingslehre.

Über einen Zeitraum von einem halben Jahr (Oktober bis März) konnten dabei die neuen Erkenntnisse umgesetzt und erprobt werden. Zu jedem Modul gab es praktische Hausaufgaben auf, die bewertet und kontrolliert wurden. Ausserhalb der Module war es ebenfalls möglich, mit den Ausbildern zu kommunizieren und per Video-Analyse Tipps zu bekommen. Zum Abschluß der Ausbildung musste eine praktische, sowie eine theoretische Prüfung abgelegt werden. In der Florett-Ausbildung haben alle 8 Trainer bestanden und ihre B-Lizenz bekommen, bei der Degen-Ausbildung haben es hingegen nur 4 von 7 geschafft.

Fazit: Eine sehr anspruchsvolle und abwechslungsreiche Ausbildung. Jeder Teilnehmer sieht und lernt sehr unterschiedliche Techniken aus anderen Vereinen und Gegenden. In Tauberbischofsheim ergab sich zudem die Möglichkeit mit den Bundestrainern Giovanni Bortolaso und Simone Cappelletto auszutauschen und den Nachwuchskader zu lektionieren. Am Ende war es dann doch schade und erleichternd gleichzeitig, als es vorbei war. Es konnten viele interessante Dinge und noch interessantere Menschen kennengelernt werden. Allerdings hat das am Ende auch einen Preis: 4 Urlaubstage und knapp 1100€ für Ausbildung und Unterkunft, ohne Anfahrt. Sicherlich nur etwas für die, die es etwas ernster meinen.